Leichte Sprache
Gebärden sprache
Englisch
Mädchen wie die

Junges Schauspiel Hannover 2017/18 und 2018/19

ab 14 Jahren

Scarlett fühlt sich unwohl: ein Nacktfoto von ihr kursiert in der Schule. Niemand weiß, wer es verschickt hat - eine Person, mit der sie sich trifft? Vielleicht sogar sie selbst?

Scarletts Freund:innen wenden sich von ihr ab, alle sprechen hinter ihrem Rücken über sie. Nach und nach wird sie immer weiter isoliert und die Situation eskaliert: Schlägereien, Slutshaming, Mobbing. Dann ist Scarlett auf einmal weg.

Das Stück hat keine definierten Rollen, sondern die Mädchen erzählen gemeinsam was passiert. Sie beschreiben Machtverhältnisse in Gruppen, gesellschaftliche Ungleichheiten, Sexismus und den Druck, den sie selbst dadurch verspüren. Sie halten nicht zusammen, versuchen, jeweils alleine durch zu kommen, nicht aufzufallen und merken dabei nicht, dass sie zusammen doch viel stärker wären.

Die Inszenierung verwebt die Geschichte von Scarlett mit den Biografien vier bemerkenswerter Frauen aus dem 20. Jahrhundert. Sie alle verbindet, dass sie die gesellschaftlichen Normen sprengten und ihren eigenen Weg, entgegen aller Widerstände, finden mussten.

Der Originaltext von Evan Placey wurde im Probenprozess von den tauben Schauspieler*innen auf Gebärdensprache übersetzt. Das Team hat durchgehend künstlerisch zweisprachig gearbeitet.

Mädchen wie die war eingeladen zum Festival des Theaters für junges Publikum AUGENBLICK MAL! 2019.

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TEAM

Von und mit: Pia Katharina Jendreizik, Elena Schmidt, Kassandra Wedel, Dennis Pörtner

Regie: Wera Mahne

Bühne und Kostüme: Anna Siegrot

Video: Declan Hurley

Dramaturgie: Janny Fuchs

Gebärdensprachdolmetscherinnen: Mira Sander, Undine Schäfer

Regieassistenz: Lena Iversen

Bühnenbildassistenz: Milena Kubicka

Kostümbildassistenz: Hanna Peter

Souflage: Marit Pesch

Fotos (c) Karl-Bernd Karwasz

Presse

Auszüge aus der Laudatio von Çığır Özyurt-Güneş zu der Einladung zu Augenblick mal! Festival 2019

"Am Ende der Inszenierung laufen die beiden Erzählstränge zusammen und überschneiden sich, denn die Protagonistin hat sich über die Geschichte schlau gemacht. Eindrucksvolle Bilder bedeutender Persönlichkeiten des feministischen Diskurses werden als Hommage an diese Kämpferinnen gezeigt. Toll ist hier, dass nicht nur weiße Feministinnen, sondern auch Women of Colour wie Audre Lorde oder Angela Davis Erwähnung finden.

Das Schauspiel aller vier Spieler:innen überzeugt mit Stärke und Komplexität.

Zweisprachigkeit kann oft auf Kosten von Tempo und Rhythmus gehen, hier ist dies nicht der Fall, da sehr detailliert an der Verständlichkeit beider Sprachen für ein gemischtes Publikum gearbeitet wurde. So wird nicht immer alles übersetzt, doch das Spiel der zwei gebärdenden und der zwei nicht gebärdenden Spieler*innen verwebt die Dialoge so, dass das Publikum trotzdem alles versteht. Es gelingt hier ein zukunftsweisendes Stück, das die Diversität unserer Gesellschaft abbildet ohne sie zum Thema zu machen, sondern indem sie als Normalität gesetzt wird."